Herzinsuffizienz

Rehabilitation und Rehabilitationsnachsorge
bei chronischer Herzmuskelschwäche

Strukturiertes Schulungs-und Behandlungsprogramm in der Klinik Fallingbostel

Die chronische Herzmuskelschwäche ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen. In Deutschland sind ca. 1,8 Mio. Menschen betroffen. Durch ganz unterschiedliche Mechanismen kann der Herzmuskel dauerhaft geschädigt werden. Infrage kommen unter anderem Herzinfarkte, Herzklappenfehler, Bluthochdruck, Entzündungen, Alkohol, aber auch primäre Herzmuskelerkrankungen ohne erkennbare äußere Ursache.

Herzinsuffizienz

Trotz unterschiedlicher Gründe für eine Herzmuskelschwäche sind die Beschwerden der Betroffenen häufig gleich: Sie leiden unter einer allgemeinen Leistungsminderung und Schwäche. Es kommt zu Luftnot, anfangs nur bei starken Anstrengungen, später bereits bei leichten Belastungen oder sogar in Ruhe. Es können Wassereinlagerungen im Gewebe, z.B. in den Beinen, auftreten. Herzrhythmusstörungen können bis zur Bewusstlosigkeit führen.

Durch eine optimale Therapie lässt sich mittlerweile die Prognose der Betroffenen deutlich verbessern. Neben einer konsequenten Herzinsuffizienz-Medikation sind im Einzelfall technische Verfahren, wie spezielle Herzschrittmacher, implantierbare Defibrillatoren oder eine Herztransplantation indiziert. Die zusätzlichen Möglichkeiten der Betroffenen, durch Anpassung der Lebensweise die Erkrankung zu stabilisieren und krisenhafte Verschlechterungen zu verhindern, werden aber häufig unterschätzt und nicht konsequent genutzt. Es wird deshalb bereits in den Therapieleitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften eine Patientenschulung als wichtige Therapiemaßnahme gefordert.

In der Klinik Fallingbostel möchten wir deshalb allen betroffenen Patienten ein strukturiertes Schulungs- und Nachsorgeprogramm anbieten. Dabei soll das Krankheitsverständnis und das Selbst-Management verbessert werden: Betroffene sollen u.a. lernen durch Symptombeobachtung und Gewichtskontrollen beginnende Wassereinlagerungen rechtzeitig zu erkennen und unter Anleitung die Steuerung ihrer „Wassertabletten“ vorzunehmen. Wir wollen an ein angepasstes Bewegungsprogramm heranführen, die soziale Teilhabe verbessern und bei der Krankheitsverarbeitung unterstützen.

Dazu finden während einer 3 wöchigen Rehabilitation Kleingruppenschulungen statt (8-12 Teilnehmer) mit interaktivem Gespräch, Besprechen von Beispielen und Eingehen auf Alltagssituationen. Folgende Themen sind geplant:

  • Anleitung zur Selbstbeobachtung (z.B. Gewicht, Luftnot, Wassereinlagerungen)
  • Anleitung zur Verhaltensänderung (z.B. Trinkmengenanpassung)
  • Informationen zur Medikation und nichtmedikamentösen Therapie
  • Ernährungsberatung
  • Informationen zu empfehlenswerter Bewegung
  • Psychologisches Gruppengespräch

Das Programm wird ergänzt durch eine überwachte, moderate, individuelle Bewegungstherapie, eine psychologische Beratung, eine Sozialberatung und kardiologische Untersuchungen, wie z.B. eine Echokardiografie zur Messung der aktuellen Herzpumpfunktion.

Im ersten Jahr nach der Rehabilitation finden vierteljährlich Nachtreffen statt. Sie sollen die Motivation aufrechterhalten, Schulungsinhalte wiederholen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Inhalte aufgreifen. Diese ganztägigen Nachtreffen, an denen auch Angehörige teilnehmen können, bestehen aus:

  • Zwei Kurzvorträgen mit anschließendem Gruppengespräch
  • Bewegungstherapie mit Ergometer Training bzw. Gymnastik in der Gruppe
  • Laboruntersuchung
  • Ärztliche Einzelberatung

Wir möchten mit diesem Programm einen Beitrag zur Stabilisierung Ihrer Erkrankung und zu Verbesserung Ihre Lebensqualität leisten.